Wir präsentieren Ihnen heute den letzten Schrei defensiver Architektur im öffentlichen Raum:
ein Stadtmöbel mit dem Charme eines Townhouses, das perfekt ins gentrifizierte Stadtbild passt und mindestens 50 % der Berliner*innen ausschließt: die City-Toilette!
Dieser graue Kasten verwandelt unser menschliches Grundbedürfnis in pures Uringold!
Mit schlappen 50 Cent pro Klogang ersetzt die City-Toilette das, was sich vor langer Zeit „öffentliche Toilette“ nannte und kostenlos allen zur Verfügung stand. Dank des nächsten Superdeals mit dem Berliner Senat darf die Firma WALL nicht nur weiterhin die Stadt mit Werbetafeln eindecken, sondern nun zusätzlich 281 schicke Sparbüchsen in Berlin aufstellen, vor allem an touristisch relevanten Orten. Wer nicht zahlen kann, soll sich sowieso verpissen aus der City. WALL wäre aber kein so erfolgreiches Unternehmen, wenn es nicht auch ein Herz für patriarchale Grundwerte hätte: gemäß des WALL- Slogans – „Von Berlinern für Berliner“ – verfügen einige der City-Toiletten über ein Gratis-Pissoir. Dank der besonders vorteilhaften Raumplanung ist dieses jederzeit von außen sichtbar, so dass allen anderen nie der wertvolle Anblick markierender Macker verloren geht.
Alle FLINTA* Menschen, die sowieso durchschnittlich 30% weniger verdienen bzw. 60% weniger Rente beziehen, sollen sinngemäß nur den kostenpflichtigen Teil des Stadtmöbels aufsuchen.
Um Sie nun perfekt auf diese weitere Finanzialiserung des öffentlichen Raumes vorzubereiten, stellen ANONYME ANWOHNENDE der Firma WALL ab sofort ihr perfekt geschultes ABORT-Personal zur Seite! Unser freundliches ABORT-Personal bietet Ihnen an ausgewählten Standorten eine kleine Einweisung in die City-Toilette 2.0. und macht Sie mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen vertraut. Diese kostenfreie Serviceleistung ist zeitlich befristet. Erfahren Sie den nächsten Termin unter: anonyme-anwohnende (at) posteo.de
